Sci-Fi als Austausch von Science und Entertainment: “Arrival”, “Interstellar”
Selbst “Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt” hatte konkrete wissenschaftliche Bezüge, die immer wieder für die Sci-Fi-Erzählungen eine enorme Rolle spielen. Bereits in “The Andromeda Strain” nach dem Roman von Michael Chrichton wurde die Gefahr eines ersten Kontakts mit einem außerirdischen Organismus thematisiert. Die Ängste, von denen “Alien” handelt, tauchen nicht zuletzt in den strengen Sicherheitsbestimmungen für Raumfahrtmissionen auf. Tatsächlich könnte bereits ein Bakterium, das man auf dem Mars findet, verheerende Wirkung für Menschen haben, wenn sie sich infizieren.
Der Austausch zwischen den Autoren von Science Fiction und Wissenschaftlern geht heute weit über zufällige Anregungen und Parallelen hinaus. In den USA unterstützt die NASA den “Science and Entertainment Exchange”, wo sich Wissenschaftler, Autoren und Produzenten regelmäßig treffen, um Gedanken auszutauschen. Bei allen großen Weltraum-Filmen ist die NASA mit eigenen Beratern dabei.
Sci-Fi ist heute zum ernsthaften Medium geworden, das wichtige Themen kommuniziert und nahe an der Realität ist. In dem Film “Gravity” geraten Astronauten unter Beschuss von sogenanntem “Space Debris”, gefährlichem Weltraumschrott, der mit ungeheurer Geschwindigkeit die Erde umkreist. Tatsächlich rückte dieses sehr reale Problem nach dem Film stärker in den Fokus von Raumfahrt-Planern.
Ebenso kann die Sci-Fi heute auch komplexere wissenschaftliche Theorien aufgreifen und überzeugend erzählen. Der beeindruckende Film “Arrival” handelt von einem weitgehend friedlichen ersten Kontakt mit Außerirdischen. Das große Problem der Kommunikation wird dabei auf sehr intelligente und auch aus wissenschaftlicher Sicht überzeugende Weise aufgegriffen. “Arrival” ist ein gutes Beispiel dafür, worum es in der Science-Fiction immer wieder geht: Es geht nicht um das, was ist, sondern darum, was sein könnte.
Im genannten Beispiel müssen zwei Zivilisationen verschiedener Welten einen Weg der Kommunikation findet. Das dabei erdachte Beispiel der bildhaften Kommunikation erscheint zumindest aus Menschensicht sehr plausibel.
Immer wieder reflektiert Sci-Fi das Weltbild der Menschen und die Konsequenzen menschlichen Handelns für die Zukunft. Der Film “Interstellar” greift die jüngsten Entdeckungen sogenannter Exoplaneten auf und thematisiert das Raumzeit-Verständnis der heutigen Wissenschaft.